- streifen
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strei|fen ['ʃtrai̮fn̩], streifte, gestreift:1. <tr.; hat im Verlauf einer [schnellen] Bewegung etwas leicht berühren, über die Oberfläche von etwas streichen:sie streifte [mit dem Kleid] die Wand; er hat mit seinem Auto den Baum gestreift.Syn.: ↑ berühren.2. <tr.; hat nur oberflächlich, nebenbei behandeln:die geschichtlichen Aspekte des Problems hatte sie in ihrem Vortrag nur gestreift.3. <tr.; hat (Kleidungsstücke o. Ä.) mit einer leichten, gleitenden Bewegung irgendwohin bringen, über etwas ziehen, von etwas herunterziehen:einen Ring auf den Finger, den Ärmel nach oben streifen; sie hat die Handschuhe von den Fingern, den nassen Badeanzug vom Körper gestreift.Syn.: ↑ ziehen.4. <itr.; ist [ohne festes Ziel] einige Zeit (durch eine Gegend) wandern, ziehen:er ist durch den Wald gestreift; ziellos durch die Gegend streifen.* * *
strei|fen 〈V.〉1. mit Streifen versehen, mit Streifen bemalen2. leicht berühren, leicht darüberstreichen, darüberwischen3. 〈fig.〉 nebenbei erwähnen4. 〈regional〉 melken● die Kugel streifte nur seinen Arm; eine Frage, ein Problem im Gespräch nur \streifen 〈fig.〉; einen Hasen \streifen 〈Jägerspr.〉 ihm das Fell abziehen ● die Ärmel in die Höhe \streifen schieben; sie streifte ihn mit einem Blick ihr Blick glitt über ihn hin; das Armband über die Hand \streifen ziehen; sich das Hemd über den Kopf \streifen ziehen; der Wind streift die Blätter von den Bäumen nimmt sie sanft weg; den Ring vom Finger \streifen abziehen ● die Hyäne hat gestreiftes Fell; ein schwarz-weiß gestreifter StoffII 〈V. intr.; ist; fig.: hat〉 schweifen, ziellos wandern ● an etwas \streifen 〈fig.〉 an etwas grenzen; das streift schon ans Verbrecherische; durch die Wälder \streifen[<mhd. streifen „streichen, gleitend berühren, (ab)ziehen“, mnddt., mndrl. stripen „(ab)streifen“ <germ. *straipjan; zu idg. *ster- „Streifen, Strich, Strähne“; <mhd. striefen „streifen“ <germ. *streupen; <mhd. ströufen „abstreifen, berauben, plündern, umherstreifen“ <ahd. stroufen <germ. *straupjan; zu idg. *streub- „streifen“; → Strippe]* * *
strei|fen <sw. V.> [mhd. streifen]:1. <hat> [mit gleitender Bewegung] leicht, nicht sehr heftig berühren:jmdn. am Arm s.;mit dem Wagen einen Baum s.;der Schuss hat ihn nur gestreift (oberflächlich verletzt);Ü sie streifte mich mit einem Blick (sah mich kurz an);Rom haben wir nur gestreift (flüchtig gesehen).2. <hat> nur oberflächlich, nebenbei behandeln; kurz erwähnen:eine Frage, ein Problem s.;das Thema nur kurz s.3. <hat>a) mit einer streifenden (1), leicht gleitenden Bewegung irgendwohin bringen; über etw. ziehen, von etw. wegziehen; abstreifen:den Ring auf den, vom Finger s.;den Ärmel in die Höhe, nach oben s.;sich das Kleid, den Pullover über den Kopf s. (ziehen);sich die Strümpfe von den Beinen s.;b) mit einer streifenden (1), leicht gleitenden Bewegung von etw. ablösen, entfernen:die Beeren von den Rispen, die Asche von der Zigarre s.4. <ist>a) ohne erkennbares Ziel, ohne eine bestimmte Richtung einzuhalten wandern, ziehen; irgendwo umherwandern, -ziehen:durch die Wälder, die Straßen s.;streifende Soldaten.* * *
Strei|fen, der; -s, - [mhd. strīfe, verw. mit ↑Strahl; 2. gek. aus ↑Filmstreifen]: 1. a) farblich von seiner Umgebung abgehobener langer, schmaler Abschnitt einer Fläche: ein silberner, heller S. am Himmel, Horizont; das Kleid hat breite, schmale, feine S.; er hat den weißen S. auf der Fahrbahn überfahren; *in den S. passen (ugs.; zu jmdm., etw. passen, mit seiner Umgebung, Umwelt harmonieren; wohl nach der Vorstellung der Abstimmung verschieden gemusterter Stoffe aufeinander): die neue Mitarbeiterin passt in den S.; jmdm. [nicht] in den S./[nicht] in jmds. S. passen (↑Kram 2); b) langer, schmaler abgegrenzter Teil, Abschnitt von etw.: ein schmaler, langer, fruchtbarer S. Land/(geh.:) Landes; nur durch ein Oberfenster im flachen Dach fiel ein S. Lichts in den riesigen Raum (Fühmann, Judenauto 32); c) langes, schmales, bandartiges Stück von etw.: schmale, lange, bunte S. Stoff; ein S. Papier; Fleisch in S. schneiden; *sich für jmdn. in S. schneiden lassen (ugs.; ↑Stück 1 a). 2. (ugs.) ↑Film (3 a): ein alter, amüsanter, anspruchsvoller S.; diesen S. kann man sich durchaus ansehen; Er ging ins Kino, um sich abzulenken, doch der S. interessierte ihn nicht (Borell, Verdammt 213).
Universal-Lexikon. 2012.